Die Corona-Pandemie hat uns alle seit mehr als einem Jahr im Griff. Jeder von uns…
Aus dem Alltag eines Anwalts: Der Optimist
Mandatsbesprechung. Es geht um eine Forderung, die ich für meinen Mandanten einklagen soll. Im Rahmen der Sachverhaltsschilderung erläutert der Mandant, dass er die Zahlungsunwilligkeit seines Schuldners so gar nicht verstehen könne. Er selbst schließlich zahle immer alle Rechnungen und wenn er einmal knapp bei Kasse sei, so nehme er jedenfalls Kontakt mit seinen Gläubigern auf, um einen Zahlungsaufschub zu erreichen. Und liefert sodann folgendes Beispiel:
„Als ich vor 3 Jahren den Unfall hatte und nicht arbeiten konnte, da konnte ich auch erst einmal meine Rechnungen nicht begleichen. Wissen Sie, bei dem Unfall damals… das war schon was. Ich bin von der Straße abgekommen, das Auto hat sich zweimal überschlagen. Totalschaden, natürlich. 30.000,- Euro hat das gekostet. Ich hatte mir 2 Rippen gebrochen, linker Arm gebrochen, rechter gequetscht. Das linke Bein war auch gebrochen. HWS, Schleudertrauma, Gehirnerschütterung… können Sie sich ja vorstellen.“
Das konnte ich. Umso mehr überraschte mich der abschließende Kommentar des Mandanten.
„Naja. Ist eigentlich nicht viel passiert.“
Das nenne ich einen gesunden Optimismus. Dann kann ja in der von mir zu bearbeitenden Sache auch nichts mehr schief gehen.